Regenwassernutzung

Deutschland leidet statistisch gesehen zwar (noch) nicht unter Wassermangel, aber die Kosten für die Bereitstellung von Trinkwasser, die Reinigung der anfallenden Abwässer und die Regenwasserrückhaltung bei starken Niederschlagsereignissen belasten die Kassen der Kommunen, und somit auch Ihren, erheblich. Regenwassernutzungsanlagen bieten jedem Bauherrn die Möglichkeit, wertvolle Trinkwasserressourcen zu schonen.

Lediglich 30% des Verbrauches benötigen wir als Trinkwasser. Paradoxerweise werden 70% z. B. für Wäsche waschen, WC-Spülung, und Bewässerung verwendet, obwohl das Wasser z. T. mit enormen technischen und finanziellen Aufwand aufbereitet wird.

Bei Verwendung von Regenwasser

  • Verringerung der Gebühren für Wasser/Abwasser
  • Schonung der Trinkwasserresourcen
  • Vermeidung von weiteren Grundwasserabsenkungen
  • Veringerung der Waschmittelmenge, Wegfall von Kalkschutzmitteln
  • Entlastung von Abwassersystemen durch den verzögerten Abfluss des Niederschlagwassers
  • Vermeidung kostenintensiver Rückhaltesysteme

Hygienische Aspekte
Hygienische oder gesundheitliche Bedenken durch die Nutzung von Regenwasser bestehen nicht. Umfangreiche mikrobiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wasser in den Speichern vielfach bessere Wasserqualität aufweist, als sie von Seiten des Gesetzgebers für Badegewässer gefordert wird. Krankheitserreger benötigen Wärme und ein ausreichend hohes Nährstoffangebot, um sich außerhalb von Wirtsorganismen vermehren zu können. Beides ist in Regenwasserspeichern nicht gegeben.
Thema Wäsche waschen mit Regenwasser: Neuere Untersuchungen des Landesuntersuchungssamtes für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin in Bremen zeigen, dass die Keimbelastung zusammen mit der Schmutzwäsche in die Waschmaschine kommt und nicht über das Medium Wasser. Es ist dabei vollkommen irrelevant, ob Regen- oder Trinkwasser zum Waschen verwendet wird.

Mitteilungspflicht an den Wasserversorger
Der Einbau von Regenwassernutzungsanlagen ist nicht genehmigungsbedürftig. Der Regenwassernutzer muss gemäß Paragraph 3 der AVBWasserV (Verordnung für die Versorgung mit Wasser) dem zuständigen Wasserversorgungsunternehmen vor Errichtung der Anlage dies lediglich mitteilen. Wird Regenwasser nur für die Gartenbewässerung genutzt, entfällt sogar die Mitteilungspflicht. Der Regenwassernutzter hat durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass von seiner Anlage das öffentliche Wassernetz nicht tangiert wird. Durch die strikte Trennung zwischen Trinkwasser- und Regenwassernetz ist diese Auflage garantiert. Bei der Gebührenerhebung sind die Abrechnungsmodalitäten in den einzelnen Kommunen gemäß den bestehenden Satzungen sehr unterschiedlich. Fortschrittliche Kommunen erlassen den Regenwassernutzern in der Regel die Abwassergebühren. Andere Kommunen, in denen bereits eine Trennkanalisation vorherrscht, verlangen zum Teil den Einbau von zusätzlichen Wasserzählern in die Anlage zu Ermittlung der Gebühren.

Förderung
Regenwasseranlagen werden auch finanziell gefördert. Fragen Sie beim Umweltamt des zuständigen Landkreises oder bei Ihrer Stadt/Gemeinde an.

Entscheidend für eine gute Wasserqualität der Anlage:

  • ausreichende Filterung des Wassers vor Eintrittund die Wasserführung im Speicher. Vor dem Eintritt in die Zisterne, muss das Regenwasser zunächst gefiltert werden, damit Schmutzpartikel oder Laub ausgesiebt werden können. Hier biteten die Hersteller mittlerweile eine Vielzahl von Filtern an. Sowohl Fallrohrfilter, Sammelfilter oder auch fertig eingebaute Filter im Speicher sind möglich. Die Wahl des Filters hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Dabei sind wartungsarme Filter mit guter Filterleistung und hoher Wasserausbeute zu bevorzugen. Die von den Herstellern angegebenen Reinigungs- bzw. Ürüfungsintervalle sind sinnvoll. Je nach Standort des Gebäudes, Ard der Vegetation in der Umgebung und Jahreszeit ist eine rechtzeitige Kontrolle notwendig.. Das Regenwasser soll dem Speicher beruhigt zulaufen, damit das Sediment (am Gefäßboden abgelagerte Schwebstoffe) nicht aufgewirbelt wird. Unterschiedliche Syseme werden von den einzelnen Herstellern angeboten. Bei allen strömt das zulaufende Wasser durch Umlenkung von unten nach oben aus.

Niederschlagskarte (Durchschnittliche Niederschlagsmengen in Deutschland)

niederschlag

 

 

Funktionsprinzip einer Regenwasseranlage 

rwanlage-funktionsprinzipDer Regen fließt durch das Fallrohr in den Filtersammler wird gereinigt und in den Speicher geleitet. Das Hauswasserwerk – eine Pumpe mit Druckregelung – fördert das Regenwasser zu den einzelnen Zapfstellen. Wenn zuwenig Regenwasser im Speicher ist, sichert eine automatische Trinkwassereinspeisung die Versorgung. Zuviel Regenwasser fließt durch den Überlauf in den Kanal oder wird versickert.

 

 

Regenwasseranlage mit Innenspeicher 

rwspeich-innenspeicherDas Regenwasser wird aus dem Regenfallrohr abgeleitet und im Filtersammler gefiltert. Die Tankanlage besteht aus Basistank und Erweiterungstank. Der Überlauf wird an die Abwasserleitung angeschlossen. Das Hauswasserwerk schaltet sich bei Bedarf ein und versorgt die Verbrauchsstellen. Wenn der Tank leer ist, fließt über ein Magnetventil automatisch eine begrenzte Menge Trinkwasser in den Tank (über einen Einlauftrichter gem. DIN 1988). Die Regenwasserleitungen dürfen an keiner Stelle direkt mit dem Trinkwassernetz verbunden werden. Alle Leitungen und Zapfstellen für Regenwasser müssen deutlich gekennzeichnet werden.

 

Regenwasseranlage mit Außenspeicher

Filtern vor dem Regenwasserspeicher:

rwbetank-außenspeicherDer Wirbel-Feinfilter WFF filtert das Regenwasser im Erdreich vor dem Einlauf in den Speicher. Mehrere Fallrohre können zusammengeführt und bis zu 500 m² (WFF150) bzw. 200 m² (WFF100) überdachte Fläche angeschlossen werden. Ein Filtersieb aus feinem Edelstahlgewebe reinigt das Regenwasser. Der Schmutz wird permanent vom Sieb abgespült und von einem kleinen Teil des Wassers in die Kanalisation geschwemmt. Das Hauswasserwerk schaltet sich bei Bedarf ein und versorgt die Verbrauchsstellen.

Ausführung mit Trinkwassernachspeisemodul:

Die Pumpe ist über ein Dreiwegeventil mit der Saugleitung und mit dem Zwischenbehälter verbunden. Der Zwischenbehälter wird an das Trinkwassernetz angeschlossen. Im Automatik-Betrieb saugt die Pumpe bei Bedarf das Regenwasser aus demTank. Bei Regenwassermangel (leerer Tank) wird die Saugleitung automatisch auf Trinkwasserbetrieb umgeschaltet, d.h. die Pumpe saugt Wasser aus dem Zwischenbehälter. Die Umschaltung der Saugleitung erfolgt durch das motorgetriebene Dreiwegeventil. Gesteuert wird die Umschaltung automatisch durch die Steuereinheit.

Ausführung mit Trinkwassernachspeisung in den Erdtank:

Wenn der Tank leer ist, fließt über ein Magnetventil automatisch eine begrenzte Menge Trinkwasser in den Tank. Die Leitung für den Trinkwasserzulauf muß groß genug sein, damit kein Rückstau entsteht. Der Einlauftrichter (gem. DIN 1988) muß höher sitzen als die Oberkante des Tanks!

Die Regenwasserleitungen dürfen an keiner Stelle direkt mit dem Trinkwassernetz verbunden werden. Alle Leitungen und Zapfstellen für Regenwasser müssen deutlich gekennzeichnet werden.

 

Wirbelfeinfilter

wirbelfilterDer Wirbelfeinfilter filtert das Regenwasser im Erdreich vor dem Einlauf in den Speicher. Mehrere FalIrohre können zusammengeführt und bis zu 500 m2 überdachte Fläche angeschlossen werden. Ein Filtersieb aus feinem Edelstahlgewebe reinigt das Regenwasser. Der Schmutz wird permanent vom Sieb abgespült und von einem kleinen Teil des Wassers in die Kanalisation geschwemmt. Das Filtersieb aus Edelstahlgewebe hält auch sehr feine Schmutzteilchen aus dem Speicher fern. Damit der fast senkrecht stehende Siebeinsatz immer gut durchströmt wird, wird das Wasser durch einen seitlich versetzten Zulauf geleitet. Der Schmutz bleibt nicht auf dem Sieb liegen, sondern wird durch nachfolgendes Wasser sofort abgespült.

 

Filtersammler

filtersammlerDer Filtersammler wird in das Regenfallrohr eingebaut und leitet das Regenwasser in den Regenwassertank.Dabei wird das Wasser über ein feines Filtersieb aus Edelstahl geleitet und von Schmutzpartikeln gereinigt.Der Rohrförmige Siebeinsatz leitet das Wasser nach außen in eine Ringkammer. Die Eigenschaft des Wassers, einen zusammenhängenden Film zu bilden und an benetzten Oberflächen entlang zu fließen (Adhäsion und Kohäsion), sorgt dafür, daß der Strom nicht abreißt.Ein speziell geformtes Wasserleitblech leitet das Regenwasser durch ein feines Edelstahlgewebe mit einer Maschenweite von ca. 0,28 mm. Auch feine Schmutzteilchen werden so herausgefiltert und verbleiben im Inneren des Fallrohrs. Da immer wieder Wasser nachfließt, können sie sich nicht auf dem fast senkrechten Sieb festsetzen, sondern werden nach unten weitergespült. Der kleine Anteil des Regenwassers, der nicht in den Tank abgeleitet wird, schwemmt sie letztendlich ganz vom Filtersieb ab und weiter in die Kanalisation. Der Filter reinigt sich somit weitgehend selbst.

 

Hauswasserwerk

pumpe-hauswasserwerkDie Pumpe fördert das Regenwasser vom Speicher zu den Verbrauchsstellen. Zusammen mit einem Schaltautomat wird die Pumpe zu einem kompakten Hauswasserwerk, das jederzeit fließendes Wasser mit dem notwendigen Druck bereitstellt. Der Schaltautomat besteht aus Manometer, Rückschlagklappe, und einer elektronischer Steuerung für die Durchflußkontrolle.Der Automat schaltet die Pumpe beim Öffnen einer Zapfstelle ein. Beim Schließen des Absperrorgans Iäßt der Schaltautomat die Pumpe weiterlaufen bis der Enddruck erreicht ist und schaltet sie dann ab. Bei Entnahme nur geringer Mengen Iäuft die Pumpe weiter. Bei Wassermangel auf der Saugseite wird die Pumpe automatisch abgeschaltet. Damit die Regenwasseranlage störungsfrei funktioniert, empfiehlt es sich, bei Auswahl und Montage der Pumpe auf folgendes zu achten:

  • Aus Gründen des Korrosionsschutzes sollte ein hochwertiges Markenfabrikat aus korrosionsfreien Materialien wie Messing oder Edelstahl eingesetzt werden.
  • Die Pumpe ist so aufzustellen, daß die Saughöhe möglichst gering ist. Eine selbstansaugende Pumpe ist zu bevorzugen.
  • Um Lufteinschlüsse zu verhindern, muß die Saugleitung vom Speicher aus zur Pumpe hin stetig steigend verlegt werden.
  • Ein Rückschlagventil in der Saugleitung sorgt für eine stets gefüllte Leitung und vermeidet Iängere Ansaugzeiten.
  • Die Saugleitung sollte nicht Iänger als 12 Meter sein.
  • Druckfeste Schläuche zum Anschluß der Pumpe an das Betriebswassernetz vermeiden die Übertragungen von Schwingungen auf das Rohrsystem und schützten die Pumpe vor Beschädigungen.
  • Eine schallgedämmte Aufstellung der Pumpe (z. B. Gummifüße) verhindert die Übertragung von Vibrationsgeräuschen.
  • Zum Schutz der Pumpe vor Trockenlauf ist entweder ein Schwimmerschalter im Speicher zu montieren oder eine Pumpe mit eingebautem Trockenlaufschutz zu wählen.
  • Es sollten nur hochwertige Hauswasserstationen mit Durchflußreglern verwendet werden. Ausgleichsbehälter mit Gummimembranen erfordern ständige Wartung und haben sich auf Dauer nicht bewährt.
  • Für die Regenwassernutzung sind mehrstufige Kreiselpumpen erhältlich. Bei ihnen ist auf dem Pumpenkörper ein Schaltautomat aufgesetzt. Er funktioniert als Druckschalter, Rückflußverhinderer und Trockenlaufschutz zugleich. Durch den Trockenlaufschutz wird die Pumpe bei Wassermangel abgeschaltet und eine Beschädigung der Laufräder wird verhindert

 

Schwimmender Ansaug-Fein-Filter SAFF

saffDer SAFF ist ein Spezialfilter zur Filterung von Regenwasser. Mit Hilfe einer Schwimmkugel schwimmt der Filter im Regenwasserbehälter. Er wird direkt mit der Saugleitung der Pumpe verbunden. Die Schwimmkugel sorgt dafür das der Ansaugpunkt mit der Wasserstand auf- und absteigt. Die Wasserentnahme findet stets im oberen Bereich, kurz unter der Wasseroberfläche statt. Die am Filter montierte Schwimmkugel verhindert das Absinken des Filters in das Bodensediment, und damit das Einsaugen von Sand, schweren Partikeln etc. Dadurch verringert sich der Verschleiß der Pumpe. Die Betriebssicherheit der gesamten Regenwassernutzungsanlage erhöht sich erheblich. Der schwimmende Ansaug-Fein-Filter besteht aus einer Schwimmkugel mit praktischer Zugöse, einem Feinfilterkörper mit Rückflußverhinderer und Schlauchtülle. Alle Teile (außer Schwimmkugel) sind aus hochwertigem Edelstahl gefertigt. Rückflußverhinderer und Schlauchtülle sind zu einem Bauteil zusammengefasst. Die Maschenweite des Filtergewebes beträgt 0,23 mm.